Wasserstrahl-Fetttransfer

Entscheidend: schonende Fettabsaugung

Schonende Fettabsaugung - Dr. med. Daniel Münch
Der Sprühstrahl löst das Fett sanft

Nur intakte Fettzellen eignen sich für einen Fett-Transfer. Absolute Voraussetzung für das Gelingen einer Fettverpflanzung ist somit eine Technik der Fettgewinnung, welche die Fettzellen bezüglich mechanischen, chemischen und thermischen Einflüssen schonend behandelt. Absaugen mittels Ultraschall, Laser oder Vibration kommen nicht in Frage, weil mit diesen Methoden die Wände der Fettzellen zerstört werden. Bei der wasserstrahl-assistierten Liposuction mittels Body-Jet™ wird über eine Kanüle mit Flachstrahldüse eine vorgewärmte Spülflüssigkeit, welche ein zellschonendes Anästhesiemittel (Lidoain) enthält, in das Fettgewebe eingebracht. Der sanfte, dreidimensionale Sprühstrahl führt zu einer Lockerung der Fettschicht und ermöglicht das schonende Entfernen der Fettzellen. Wichtige Strukturen wie Blutgefässe, Nerven oder Lymphgefässe werden durch den Wasserstrahl sozusagen beiseitegeschoben und dadurch vor mechanischer Verletzung geschützt. Bei der wasserstrahl-assistierten Fettgewinnung kann man auch von einem indirekten Verfahren sprechen: es ist weniger ein Absaugen als vielmehr ein Herausspülen. Die Fettzellen werden aus dem bindegewebigen Verband heraus gespült und mit einem nur schwachen, gewebeschonenden Unterdruck abgesogen. Dadurch bleiben über 90% der entnommenen Fettzellen intakt und lassen sich verpflanzen.

Prinzip und Vorteil des wasserstrahl-assistierten Fett-Transfers

Prinzip und Vorteil des wasserstrahl-assistierten Fett-Transfers - Dr. med. Daniel Münch
  • Ein sanfter, gefächerter Sprühstrahl löst die Fettpartikel schonend aus dem Gewebe - Bindegewebe, Blutgefässe, Nerven und Lymphbahnen werden nicht verletzt;
  • Der Saugdruck ist reduziert - die gewonnenen Fettpartikel werden nicht beschädigt;
  • Simultanes Ausspülen und Absaugen - die Fettzellen werden durch den Wasserstrahl gelöst und nicht zerstört oder verflüssigt;
  • Minimale Traumatisierung des Gewebes - kurze Erholungszeit;
  • Minimale Schädigung des gewonnenen Fettes - qualitativ hochwertige Fettpartikel garantieren eine hohe Einwachsrate;
  • Lokale Betäubung - minimales Patientenrisiko.
  • Ein sanfter Sprühstrahl löst das Fett aus dem Gewebe - die empfindlichen Fettzellen werden schonend behandelt;
  • Schonend gewonnenes körpereigenes Fett - die beste Alternative zu Silikon und anderen künstlichen Fillern.

Fragile Fettzellen

Anders als die herkömmlichen Liposuctionstechniken löst die Wasserstrahl-assistierte Fettabsaugung kleinste Fettpartikel schonend aus dem Gewebe, so dass die gleichmässig abgesaugten Fettzellen überwiegend intakt und vital bleiben. Hingegen sind die traditionellen Liposuctionstechniken ursprünglich entwickelt worden, um Fettzellen zum Platzen zu bringen und damit zu zerstören - mittels Saugkraft oder thermischen Effekten.

Fettaufbereitung

Kollektor zur Fettaufbereitung - Dr. med. Daniel Münch
Kollektor zur Fettaufbereitung

Nach passieren eines Filtersiebes, wo grössere, unbrauchbare Gewebeteile abgesondert werden, gelangen die Fettzellen in einen sterilen Sammelbehälter (AquaShape LipoCollector™). Durch den Auftrieb und durch die Schwerkraft werden die Fettzellen von der Spülflüssigkeit und den noch vorhandenen roten Blutkörperchen separiert. Dieser Separationsprozess wird durch einen Feinfilter vervollständigt, ein für die Fettzellen potentiell schädliches Zentrifugieren oder Waschen ist daher nicht notwendig und der apparative und zeitliche Aufwand wird optimiert. Diese Technik erlaubt eine Konzentration von Fettstammzellen, Wachstumsfaktoren und Fettzellen, dadurch wird eine erhöhte Ueberlebensrate der Fettzellen und damit auch des transplantierten Fettes erreicht. Dieses System separiert und reinigt das Fett unmittelbar nach dem Absaugen. Am Schluss dieses Reinigungsprozesses verbleibt ohne zusätzlichen Wartezeiten reines, transferables und „gebrauchsfertiges“ Eigenfett übrig. Mit einer speziellen Kanüle wird das so gewonnene Fett anschliessend dem Sammelbehälter entnommen. Das System ist geschlossen, das heisst, es findet kein Luftkontakt statt; dadurch besteht auch kein Kontaminationsrisiko. Dies ist eine weitere wichtige Voraussetzung, dass möglichst viele der empfindlichen Fettzellen den Transfer „überleben“. Studien haben gezeigt, dass die so gewonnen Fettzellen innerhalb von 6 Stunden verpflanzt werden müssen, damit sie einwachsen können. Da unmittelbar nach dem Absaugen der Fetttransfer erfolgt, wird diese Frist problemlos eingehalten.

Methode der Fettgewinnung entscheidet über Qualität des Fettes

Vibrations-Liposuction - Dr. med. Daniel  Münch
Mittels Vibrations-Liposuction gewonnenes Fett: hoher Anteil an zerstörten Fettzellen, blutig (Beispiel aus einer auswärtigen Klinik)
Wasserstrahl-Liposuction - Dr. med. Daniel Münch
Mittels Wasserstrahl-Liposuction gewonnenes Fett: kompaktes, zellreiches und stammzellangereichertes Fett, keine Blutbeimengung (Beispiel aus unserem OP)

Die Technik der Liposuction ist entscheidend für die Qualität des gewonnen Fettes. Sehr oft kommen für einen Eigenfett-Transfer immer noch herkömmliche Liposuctionstechniken zum Einsatz (zB. Vibration oder Ultraschall); dabei werden die Fettzellen weitgehend zerstört und der Eingriff verläuft überaus blutig. Die Folge sind geringe Einwachsraten und ein erhöhtes Risiko für Komplikationen (zB. Infektionen). Weitere ungünstige Faktoren bei solchen Methoden sind die Manipulationen in Zusammenhang mit dem Zentrifugieren und die Tatsache, dass die Fettaufbereitung nicht in einem geschlossenen, sterilen System erfolgt. Im Gegensatz dazu ermöglich die wasserstrahl-assistierte Liposuction eine schonende Fettzellgewinnung, so dass über 90% der Fettzellen intakt bleiben. Das gewonnene Fett enthält praktisch kein Blut und Öl, ist kompakt sowie mit Stammzellen und Wachstumsfaktoren angereichert. Dadurch lassen sich Einwachsraten von 70-80% erzielen. Die Fettgewinnung, -aufbereitung und -infiltratrion erfolgt zudem in einem geschlossenen, sterilen System ohne Luftkontakt. Dadurch sinkt die Komplikationsrate (zB Infektionen) auf praktisch gleich Null.

Effiziente Methode

In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene Techniken der Fettgewinnung und –aufbereitung entwickelt. Insbesondere das Sammeln und Aufbereiten von Fett zur Eigenfett-Transplantation war bisher häufig ein umständlicher und zeitaufwändiger Prozess. Mit der wasserstrahl-Fettverpflanzung erübrigt sich das zeitaufwändige und zellschädigende Zentrifugieren.

Infiltration der Fettpartikel

Für den Transfer aufbereitetes Fett - Dr. med. Daniel Münch
Für den Transfer aufbereitetes, hochwertiges Fett ohne Wasser, Blut oder Oel

Das gewonnene und aufbereitete Fett wird in einem nächsten Schritt in 50ml und anschliessend in 10ml Spritzen umgefüllt. Mittels einer feinen, an der Spitze stumpfen und mit zwei seitlichen Öffnungen versehenen Kanüle erfolgt danach die gleichmässige Verteilung der Fettzellen in die Fettschicht der Brüste.

"3D-Filling"

Eigenfett-Brustaufbau - Dr. med. Daniel Münch
Gleichmässiges, fächerförmiges Verteilen der Fettzellen in verschiedenen Schichten
Eigenfett-Brustaufbau - Dr. med. Daniel Münch
Die Fettzellen werden perlschnurartig (ähnlich wie Spaghetti) im Gewebe verteilt

Von 3 kleinen, je 2mm langen Hautschnittchen aus werden dann die Fettzellen sorgfältig und ohne grossen Druck im Gewebe gleichmässig verteilt. Die Infiltration erfolgt nur in das Fettgewebe und im Bereich des Brustmuskels und auch in Richtung Dekolleté, nicht aber in die Brustdrüse. Das Überleben der Fettzellen hängt davon ab, dass sie möglichst sofort Anschluss an gut durchblutetes Gewebe finden. Man kann also nicht Fett in grösseren Klumpen verpflanzen, sondern muss die einzelnen Fettzellen mit dünnen Kanülen perlschnurartig und in feinen Portionen im Gewebe gleichmässig verteilen (zum Vergleich: wenn Sie Rasen ansähen, müssen die Samen auch möglichst fein und gleichmässig verteilt werden - aus einem Haufen von Rasensamen wächst nichts). Aus diesem Grund wird die Möglichkeit des Volumenzuwachses pro Sitzung begrenzt. Wenn die Durchblutung eingeschränkt ist, zB bei älteren Patientinnen oder bei Raucherinnen, kann die "Einwachsrate" der verpflanzten Fettzellen absinken. Wichtig ist auch, dass die Zellen nicht auskühlen und keinem Druck ausgesetzt sind.

Wie gross dürfen transplantierte Fettpartikel sein?

Eigenfett-Brustaufbau - Dr. med. Daniel Münch
Bei Fettpartikeln, die grösser als 1mm sind, überleben die innen gelegenen Fettzellen nicht

Damit verpflanzte Fettzellen überleben, sollten Sie ein möglichst grosses Verhältnis von Oberfläche zu Volumen haben. Kleine Partikel bis zu 1mm Durchmesser erfüllen diese Voraussetzung, fördern die Bildung von kleinen Blutgefässen und ermöglichen eine gute Einwachsrate. Bei Fettgewebestückchen von maximal 1mm Durchmesser kann davon ausgegangen werden, dass sie Kontakt zu einem Blutgefäss finden, überleben und dauerhaft einwachsen. Die Form der Wasserstrahl-Absaugkanüle sowie die Filter gewährleisten, dass das aufbereitete Fett diesen Anforderungen entspricht. Zu hoher Druck im Empfängerwebe oder Unterkühlung können die Durchblutung einschränken und die Einwachsrate beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass das Empfängergewebe nicht "überfüllt" wird, dass in der ersten Woche nach dem Eingriff keine Druck ausgeübt wird (nicht auf dem Bauch schlafen) und dass das Gewebe vor Auskühlung geschützt wird.

Vitale Fettzellen

Je behutsamer das Verfahren der Fettabsaugung ist, desto hochwertiger und vitaler ist das gewonnene Fettgewebe und desto besser ist die Aussicht auf ein erfolgreiches Anwachsen der injizierten Fettzellen bei einer autologen Fetttransplantation.

Anästhesie

Die Spülflüssigkeit enthält ein lokal wirkendes Betäubungsmittel

Grundsätzlich sollte eine Liposuction immer in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Eine Vollnarkose bedeutet personellen und apparativen Mehraufwand, höheres Risiko bezüglich Komplikationen, Mehrkosten und hat vor allem den Nachteil, dass sich der Patient nicht selbständig in die für die Liposuction optimale Position drehen kann. Diese Argumente werden durch die Tatsache untermauert, dass vor einer Fettabsaugung das Gewebe ohnehin mittels einer blutgefässverengenden Flüssigkeit aufgequellt werden muss und dass bei einer Wasserstrahl- Liposuction ein Sprühstrahl zum Herauslösen der Fettzellen eingesetzt wird - somit ist es naheliegend, dass dieser Flüssigkeit "nebenbei" auch noch ein Anästhesiemittel beigefügt wird. Neben dieser lokalen Betäubung verabfolgen wir vor jeder Liposuction 1 Tablette Dormikum à 7,5mg, dies wirkt entspannend und beruhigend.

Lachgas-Sedationsnarkose

Mittels Entonox (Gasgemisch von Sauerstoff und Distickstoffmonoxid), unter der Bezeichnung Lachgas bekannt, können wir Liposuctions-Patienten in unserer Praxis je nach Wunsch und Bedarf zusätzlich auch eine Sedationsnarkose anbieten. Das Lachgas wird über eine vom Patienten selber gehaltene Maske eingeatmet und wirkt innert 2-3 Minuten schmerzstillend und angstlösend. Der Patient ist sediert, immer bei Bewusstsein, kooperativ, entspannt und stressfrei. Lachgas ist sehr gut verträglich, die Schutzreflexe bleiben immer erhalten (ein nüchterner Zustand ist nicht erforderlich) und bei der von uns angewendeten fixen 50% Sauerstoff/50% Lachgas-Mischung ist eine Ueberdosierung ausgeschlossen. Nach Absetzen des Einatmens von Lachgas klingt die Wirkung innert 2-3 Minuten ab und der Patient ist sofort wieder wach und zB auch fahrtauglich.

Lokalanästhesie

Eine Liposuction in lokaler Anästhesie bedeutet mehr Sicherheit, weniger Aufwand, weniger Kosten und präziseres Operieren, da sich der Patient selber in die optimale Position drehen kann.

infomuench.ch+41 (0)32 636 25 25