Haut-Operationen
Kleineingriffe der Haut erfolgen immer in lokaler Betäubung. Der Zeitbedarf beträgt in der Regel weniger als 30min, in den allermeisten Fällen beträgt die Arbeitsunfähigkeit maximal 1 Arbeitstag.
Eingewachsener Zehennagel (unguis incarnatus)
Ursache für den eitrig eingewachsenen Zehennagel sind ungünstiges Schuhwerk, schlechte Nagelpflege und erbliche Faktoren. Konservative Behandlungsversuche wie Fussbäder, Verbände oder Antibiotika bewirken nur eine vorübergehende Maskierung der Beschwerden und können allenfalls als vorbereitende Massnahmen zur Operation verstanden werden. Bei der Operation des eingewachsenen Nagels wird in lokaler Betäubung der betroffene Nagelwall seitlich keilförmig herausgeschnitten. Wichtig ist, dass die seitliche Nagelwurzel bis zum Knochen vollständig mitentfernt wird, sonst ist der Rückfall programmiert. Die Wunde wird locker mit einer Naht verschlossen. Verbandwechsel am nächsten Tag, Hochlagern des Fusses, Schonung über einige Tage und Fadenentfernung nach zirka 3-4 Tagen sind die weiteren Massnahmen.
Talgdrüse (Atherom)
Atherome entstehen durch Abflussbehinderungen im Bereich der Ausführungsgänge der Talgdrüsen und Haarbalgausgänge. Der Inhalt besteht aus einem fettigen weissen, grützeartigen Brei ("Grützbeutel"). Kleinere Atherome können sich spontan zurückbilden, ein Atherom kann sich aber auch infizieren und einen Abszess bilden. Atherome können am behaarten Kopf, aber auch an allen anderen Stellen am Körper auftreten, manchmal familiär gehäuft. Wenn Atherome kosmetisch stören, schmerzen, behindern oder infiziert sind, können sie in lokaler Betäubung entfernt werden. Wichtig ist, dass die Hülle dabei mitentfernt wird, ansonsten sich das Atherom wieder an der gleichen Stelle neu bildet.
Lipom (Fettgeschwulst)
Lipome sind gutartige Bindegewebstumoren,die sich an jeder Stelle des Körpers bilden können und sehr häufig vorkommen. Lipome bestehen aus Fettgewebe, das mit einer feinen Kapsel umgeben ist. Wenn Lipome kosmetisch stören oder schmerzen, sollten sie entfernt werden. Lipome bis zu einer Grösse von zirka 10cm sollten am besten in lokaler Betäubung durch einen Hautschnitt herausgeschnitten werden. In einer Sitzung lassen sich auch gleichzeitig mehrere Lipome entfernen. Einzelne, grössere Lipome können auch mittels Liposuction mit minimaler Narbenbildung und kurzer Heilungszeit abgesaugt werden.
Muttermal (Naevus)
Als Naevus oder Muttermal bezeichnet man verschiedene, pigmentierte Hautgebilde. Oft sind sie bei der Geburt noch nicht zu erkennen sondern werden erst zu einem späteren Zeitpunkt sichtbar. Aus der Sicht der mikroskopischen Untersuchung her gesehen, reichen Muttermale vom harmlosen Farbflecken bis zum bösartigen Hautknoten. Mit blossem Auge lässt sich die "Gefährlichkeit" eines Naevus nicht immer mit letzter Sicherheit erkennen. dazu ist eine Untersuchung unter dem Mikroskop notwendig (Histologie). Ein Herausschneiden eines Naevus ist dann angezeigt, wenn sich in kurzer Zeit Farbe, Grösse oder Oberflächenstruktur verändern oder wenn ein Muttermal kosmetisch oder mechanisch stört. Nach lokaler Betäubung wird das Muttermal spindelförmig im Gesunden herausgeschnitten und zur mikroskopischen Untersuchung in ein Labor verschickt. Die Wunde wird mittels Fäden verschlossen, wobei je nach Lokalisation haarfeine Fäden (z.B. im Gesicht) oder dickere Fäden (z.B. im Bereich von grossen Gelenken) eingesetzt werden. Diese Fäden müssen dann nach 8 - 14 Tagen entfernt werden. Damit die Narbe danach möglichst wenig sichtbar ist, sollten die Wunde über einige Monate vor zu starkem Sonnenlicht geschützt werden und regelmässig mit Narbencreme behandelt werden.
Phimose (Vorhautverengung)
Wenn die Vorhaut über die Eichel nicht normal zurückgezogen werden kann, liegt eine Vorhautverengung (Phimose) vor. Dies kann zu Hygiene- und Erektionsproblemen führen. Bei Kindern bis zu 3 Jahren liegt selten eine echte Phimose vor, es sind mehr Verwachsungen, welche die empfindliche Eichel schützen. Bei Kindern über 3 Jahren ist das Bestehen einer echten Phimose eher wahrscheinlich. Bei Anzeichen von zurückgebliebenem Smegma ist die Operation zu erwägen. Bei Erwachsenen ist die Indikation zur Operation vom Grad der Phimose und von Komplikationen (wiederholte Entzündungen) abhängig. Bei älteren Männern tritt manchmal eine Verdickung der Vorhaut auf, die schmerzhafte Einrisse und narbige Verengungen verursacht. Auch dann besteht die Indikation zur Beschneidung. Die Beschneidung der Vorhaut kann ambulant und bei Patienten ab zirka 12 Jahren in lokaler Betäubung erfolgen. Die äussere Vorhaut wird dabei gekürzt und mit dem ebenfalls verkürzten inneren Blatt vernäht. 1-2 Tage Schonung und tägliche Verbandwechsel sind zu beachten, bis zur Rückbildung der Schwellung muss mit einigen Tagen gerechnet werden. Die Fäden lösen sich selber auf.
Narkose
Bei Kindern im Vorschulalter sollte eine Beschneidung in Narkose durchgeführt werden.