Die Anästhesie in der Praxis

Chirurgie - Dr. med. Daniel Münch

Bei einer Lokalanästhesie wird das Operationsgebiet mittels einer anästhetisch wirkenden Lösung (z.B. Xylocain) unterspritzt und so unempfindlich gemacht. Dieser Lösung  wird ein gefässverengender Zusatz beigegeben (Adrenalin), dadurch kommt es weniger zu Blutungen und die Dauer der Unempfindlichkeit wird verlängert. Damit die Durchblutung zB. bei Anästhesien an den Fingern, Zehen, Ohren oder Nase nicht beeinträchtigt wird, darf dieser blutgefässverengende Zusatz an diesen Stellen nicht verwendet werden.

Regionalanästhesie der Hand

Prinzip der intravenösen Regionalanästhesie: das Anästhesiemedikament wird in eine Venengespritzt und verteilt sich bis zur Druckmanschette am Oberarm

Bei Eingriffen an der Hand wenden wir oft die Methode der Regionalanästhesie an: am betreffenden Oberarm wird eine Doppelmanschette, ähnlich einer Blutdruckmanschette, angelegt. In eine Armvene wird eine feine Kanüle gelegt (Venflon). Danach wird die betreffende Extremität hochgehalten und zusätzlich von vorne nach hinten mit einer Bandage "ausgewickelt", dadurch erreicht man eine Blutleere, welche das Operieren erleichtert. Anschliessend wird die näher am Körper liegende Manschette unter Druck gesetzt. In die zuvor gelegte Kunststoffkanüle kann nun das Anästhesiemittel (Ivracain 0,5%) gespritzt werden, welches sich bis zur Manschette gleichmässig im ganzen Arm verteilt. Nach zirka 10 Minuten wird der Druck von der körpernahen auf die körperferne Manschette verlagert. Hier ist das Gewebe durch die Wirkung des Anästhesiemittels mittlerweile unempfindlich geworden, dadurch ist der Manschettendruck problemlos bis zirka 1 Stunde zu ertragen. Nach Öffnen der Manschette ist das volle Gefühl nach zirka 10 Minuten wieder da. Bei Regionalanästhesien werden der Blutdruck, der Puls, die Sauerstoffsättigung im Blut und die Herzstromkurve kontinuierlich überwacht, bei grösseren Eingriffen oder bei älteren Patienten wird ein Infusion angelegt.

Sedation mit Lachgas

Mittels Entonox (Gasgemisch von Sauerstoff und Distickstoffmonoxid), unter der Bezeichnung Lachgas bekannt, können wir in unserer Praxis auch eine Sedationsnarkose durchführen. Das Lachgas wird über eine vom Patienten selber gehaltene Maske eingeatmet und wirkt innert 2-3 Minuten schmerzstillend und angstlösend. Der Patient ist sediert, immer bei Bewusstsein, kooperativ, entspannt und stressfrei. Lachgas ist sehr gut verträglich, die Schutzrefelxe bleiben immer erhalten (ein nüchterner Zustand ist nicht erforderlich) und bei der von uns angewendeten fixen 50% Sauerstoff/50% Lachgas-Mischung ist eine Ueberdosierung ausgeschlossen. Nach Absetzen des Einatmens von Lachgas klingt die Wirkung innert 2-3 Minuten ab und der Patient ist sofort wieder wach und zB auch fahrtauglich.

Hämatomvorbeugung

Ausser bei Operationen an den Fingern wird dem Lokal-Anästhetikum ein blutgefässverengendes Mittel (Adrenalin) zugesetzt, so dass während des Eingriffes weniger Blutungen auftreten und auch die Bildung von Blutergüssen danach weniger ausgeprägt ist.

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