Renuvion
Um was geht es?
Renuvion® ist eine innovative Technik zur Straffung des Gewebes. Mittels Radiofrequenz und Helium wird ein Plasmastrahl erzeugt. Dieser Plasmastrahl erhitzt mittels einer dünnen Kanüle das Unterhaut-Gewebe kurzzeitig auf 85°C. Diese kontrollierte Hitze bewirkt eine schonende und präzise Straffung des Bindegewebes und der Haut. Ausserdem wird die Neubildung von Kollagen angeregt.
Die Haut/Bindegewebe-Straffung mit Renuvion® kann in Kombination mit einer Liposuction oder aber auch separat durchgeführt werden. Es wird derselbe Zugang wie bei der Liposuction verwendet, zusätzliche Hautschnittchen sind nicht notwendig.
Die Renuvion-Straffungs-Operation erfolgt in lokaler Betäubung, je nach Bedarf unter zusätzlicher Sedation mit Dormikum und/oder Enthonox-Inhalation (="Lachgas"). Falls die Behandlung direkt im Anschluss einer Liposuction durchgeführt wird, ist keine erneute bzw. zusätzliche Lokal-Anästhesie mehr nötig.
Optimale Temperatur für thermische Kontraktion
Mittels Radiofrequenz und Helium wird hochenergetisches Plasma erzeugt. Der Begriff "Plasma" kann als "4. Aggregatszustand" erklärt werden - neben fest, flüssig und gasförmig. In der laparaskopischen Chirurgie ("Knopflochchirurgie") kommt die Methode schon seit Jahren zum Einsatz (Gewebetrennung, Blutstillung).
Bei einer Gewebe-Straffungs-Operation geht es darum, dass sich das Bindegewebe-Kollagen möglichst stark kontrahiert, um einen optimalen Straffungseffekt zu erzielen. Dies erfolgt durch die Applikation von Energie in Form von Hitze. Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen Temperatur, Kontraktur und Zeit:
Temperatur | Kollagen-Kontraktur | Zeit |
65°C | 40% | 2.5min |
70°C | 40% | 42sec |
85°C | 60% | 0.04sec |
Bei 65°C erreicht man erst nach 2.5 Minuten eine Kontraktur von nur 40%, bei 70°C immerhin schon nach 42 Sekunden. Die maximale Kontraktur von 60% wird bei 85°C bereits nach 0.04 Sekunden erzielt. In anderen Worten: wenn das Gewebe mit 85°C behandelt wird, erreicht man 50% mehr Kontraktion 3500mal rascher als wenn man mit 65°C behandelt.
Warum Plasmaenergie in Kombination mit Radiofrequenz?
Renuvion kombiniert die Vorteile des kalten Heliumstrahles mit der hautstraffenden Radiofrequenz. Durch diesen Plasmastrahl ist eine gezielte und sehr kurzzeitige Applikation von 85° im Gewebe möglich. Das gasförmige Helium kühlt das Bindegewebe unmittelbar, während der Plasmastrahl die Kollagenfasern kontrolliert mehrfach kurz erhitzt. Dadurch zieht sich das Kollagen zusammen und stimuliert gleichzeitig neues Kollagenwachstum.
Mittels dieser Plasma-Technik wird eine maximale Gewebe-Kontraktion erreicht - ohne dass das umliegende Gewebe und insbesondere die Haut durch unkontrollierte Hitze geschädigt wird. Gewebestraffung mit Laser kann zu Verbrennungen der Haut führen, Behandlungen lediglich mit Radiofrequenz (zB BodyTite) führen zu einer ungenügenden Hautstraffung.
Welche Körperregionen lassen sich mit Renuvion behandeln?
Renuvion eignet sich zur Haut- und Gewebestraffung von Hals, Decollté, Bauch, Hüften, Rücken, Armen, Gesäss und Beinen. Bei sehr ausgeprägten Hautüberschüssen ist das Verfahren weniger geeignet, hier ist eine operative Hautstraffung angezeigt.
So verläuft der Eingriff
Im Rahmen der unverbindlichen und kostenlosen Erstkonsultation werden Sie über den Ablauf, die möglichen Resultate und auch über die Grenzen der Methode aufgeklärt. Falls die Behandlung zusammen mit einer Fettabsaugung erfolgt ist keine weitere lokale Anästhesie nötig. Wenn nur eine Renuvion®-Operation vorgesehen ist, wird die Haut der zu behandelnden Region desinfiziert und seitlich mit sterilen Tüchern abgedeckt. Durch einen 3mm langen Schnitt wird die Anästhesielösung in die Unterhautschicht eingebracht. Dadurch wird das Gewebe lokal betäubt, zusätzlich erfolgt eine "Tunnelierung" des Unterhaut-Gewebes als Voraussetzung für die nachfolgende Straffungs-Operation.
Mittels sterilem Stift wird die Kanülenführung auf der Haut markiert. Dies gewährleistet eine gleichmässige Behandlung der Zone. Durch je zirka 3mm grosse Hautschnittchen kann die Renuvion®-Sonde in des Unterhautgewebe eingeführt werden. Unter langsamen zurückziehen der Sonde wird das Gewebe durch die Energie des Plasma-Strahls an der Spitze der Kanüle kurzzeitig erhitzt und sofort wieder auf Körpertemperatur heruntergekühlt. Die Anwendung dauert etwa 30 - 45 Minuten.
Nach der Operation
Wenn alle vereinbarten Zonen behandelt worden sind, wird Ihnen dass Mass-Kompressions-Body angelegt, nach einer kurzen Erholungszeit können Sie die Praxis wieder verlassen. Wie auch nach einer Liposuction läuft aus den offengelassenen Hautschnittchen über zirka 24h die Anästhesie-Flüssigkeit aus.
Eine spezielle Nachbehandlung ist nicht nötig. Das Kompressions-Body sollten Sie zirka 3-4 Wochen tragen. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach Grösse der behandelten Zone zwischen 1-4 Tagen. Leichte sportliche Aktivitäten sind nach 2-3 Wochen möglich.
Einen ersten, straffenden Effekt können Sie bereits nach der Behandlung feststellen, bis zum endgültigen Ergebnis dauert es aber 6 - 9 Monate. Diese Zeitspanne benötigt das Gewebe, um sich vollständig zu regenerieren.
Risiken
Die Renuvion-Methode zur Haut- und Gewebestraffung ist in der Hand eines erfahrenen Arztes eine sehr sichere Methode. Ernsthafte Komplikationen sind nicht zu erwarten. Muskelkaterartige Schmerzen, Schwellungen, Verhärtungen, leichte Blutergüsse und Sensibilitätsstörungen kommen oft vor, bilden sich aber nach einigen Tagen immer zurück. In sehr seltenen Einzelfällen wird über das Auftreten von Entzündungen, Nachblutungen und Wundheilungsstörungen berichtet.
Was kostet die Renuvion-Behandlung
Je nach Region und Grösse der Zone liegen die Kosten bei einer alleinigen Straffungs-Behandlung um die CHF 2000.-. Wir die Straffung in Kombination mit einer wasserstrahl-assistierten Liposuction durchgeführt, liegen die Zusatzkosten bei CHF 1500.-.
Vorteile der Renuvion-Behandlung
- aufwändige Straffungs-Operationen in Vollnarkose lassen sich vermeiden
- sehr kleine, kaum sichtbare Narben
- kurze Erholungszeit
- lange anhaltendes Resultat
- ambulantes Vorgehen
- lokale Anästhesie